Katharina Elisa Davids ist CEO und Co-Founder von seedtrace, einer digitalen Plattform für Lieferkettentransparenz. Wir haben ihr fünf Fragen gestellt, wie seedtrace #NachhaltigkeitimUnternehmen definiert und heute schon lebt.
Gemeinsam mit PNZ haben wir die Interviewreihe #NachhaltigkeitimUnternehmen aufgesetzt. Unser Ziel ist es, das Thema Nachhaltigkeit greifbar zu machen und anhand von Beispielen aus anderen Unternehmen aufzuzeigen, wie #NachhaltigkeitimUnternehmen schon heute gelebt wird und jede:r selbst aktiv werden kann.
Kannst du dein Unternehmen in maximal 7 Wörtern beschreiben?
Digitale Plattform für Lieferkettentransparenz mit Fokus auf soziale und ökologische Wirkung.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für euch/euer Unternehmen?
Bei seedtrace steht echte Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der Mission. Wir gehen gegen Greenwashing vor, indem wir es Unternehmen ermöglichen, die ökologischen und sozialen Wirkungen entlang der Lieferketten zu verwalten, nachzuweisen und zu kommunizieren. Unsere Vision ist es, Transparenz zur Norm zu machen und damit sowohl Unternehmen als auch Verbraucher*innen in die Lage zu versetzen, informierte und nachhaltigere Kaufentscheidungen zu treffen.
Was waren ganz konkret die ersten Schritte, die ihr unternommen habt, um seedtrace nachhaltiger zu machen?
Für uns gehört zu einem nachhaltigen Unternehmen nicht nur eine möglichst papierfreie Kultur und der Kauf von fair produzierten Team-Shirts, sondern auch die Auswahl der Technologien und Geschäftspartner. Daher haben wir uns beispielsweise bei unserem Blockchain Anbieter Topl an Nachhaltigkeitskritieren orientiert. In der Zusammenarbeit mit unseren Kunden kommunizieren wir außerdem, dass es ein stetiger Prozess ist sein Unternehmen nachhaltiger und transparenter zu gestalten, der Schritt für Schritt angegangen werden muss.
Könnt ihr schon Erfolge verbuchen? Was war bisher euer größter Erfolg?
Unfaire Arbeitsbedingungen und Ausbeutung in den Lieferketten unserer Lieblingsprodukte sind nach wie vor ein großes Problem im globalen Handel. Nehmen wir die Schokoladenindustrie: Wie stellen Sie sicher, dass die Farmer*innen an der Quelle Ihrer Produkte einen fairen Anteil des finalen Verkaufspreises erhalten? Im Jahr 1980 konnten die Kakaoanbauende in Ghana noch 16 % des Verkaufspreises einer Schokoladentafel einstreichen. Heute ist der Anteil auf nur noch 6 % gesunken.
Gemeinsam mit Koa, einem Kakaofruchtsafthersteller aus Ghana, verfolgen wir ihre Produkte bis zu ihren Wurzeln zurück und speichern dabei wichtige Datenpunkte unwiderruflich auf einer offenen Blockchain. So können Verbraucher*innen genau sehen, wie viel an die Anbauenden für den Schokoriegel gezahlt wurde, welchen sie in der Hand halten. Gemeinsam sorgen wir so für bewusste Kaufentscheidungen und gehen einen großen Schritt in Richtung wirklich glaubwürdiger und nachgewiesener Wirkung. Bislang hat Koa mehr als 130 000 € an über 1 100 ghanaische Kleinanbauende gezahlt.
Was ist euer Top Tipp für andere Unternehmer:innen, um den ersten Schritt zu machen und loslegen zu können?
Eine gängige Aussage ist, dass eine gute Idee allein nichts wert ist. Da sind wir einer anderen Meinung. Am Anfang jedes Unternehmens, existiert erst einmal nur eine Idee, die Idee ist der Start von Allem und wenn du wirklich von ihr überzeugt bist, hilft es dir auch andere zu überzeugen. Was direkt dazu überleitet, dass Mitgründer*innen und / oder die ersten Mitstreiter*innen in der Umsetzung deiner Ideen aus unserer Sicht das Wesentlichste sind. Alleine ist alleine. Es wird nicht immer einfach sein - ein starkes und diverses Team wird dir beim weiter- und durchkämpfen helfen und bringt außerdem verschiedene Perspektiven und Herangehensweisen zusammen.
Danke für das Gespräch, Katharina!
Hier kommt ihr zur Website von seedtrace.
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